Montag, 25. August 2008

Ton Steine Scherben

Mal abgesehen von den affigen Frisuren, ist das ein schönes Filmchen:

Kinder, Kinder

Ich hätte nie gedacht daß auf ZDF.de mal ein intelligenter Artikel erscheint, aber ich bin ein großer Freund angenehmer Überraschungen. Ich zitiere den Artikel hier mal ausführlich, weil ich meine Leserinnen und Leser kenne - und ich weiß, daß ihr alle zu faul oder zu beschäftigt seid, meine Quellen zu lesen. Also Vorhang auf für Herrn Wolfgang Jüngst:
Der erste Schultag ist gewiss für ABC-Schützen ein aufregendes und schon wegen der Schultüte auch süßes Ereignis. Nicht ganz so groß ist die Freude allerdings bei immer mehr Eltern, die Hartz IV beziehen: Für sie sind Einschulung und Schule eine teure, eine zu teure Angelegenheit.
"Schule kostet Geld - Geld, das Hartz-IV-Bezieher und Arbeitnehmer mit kleinen Verdiensten nicht haben", sagt
Martin Künkler von der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen (KOS).
180 Euro kostet die Grundausstattung. Das bekommt gerade Nancy Krell zu spüren. Für ihren siebenjährigen Sohn Leon steht zum Schuljahresbeginn die Ausstattung mit Schulmaterialien an. Nancy Krell ist 30 Jahre alt, alleinerziehend und Mutter von zwei Kindern. Nancy arbeitet Teilzeit, 20 Stunden die Woche als Zahnarzthelferin. Zusätzlich arbeitet sie noch als Servicekraft in der Gastronomie. 400 Euro bringt ihr das im Monat. Doch es reicht nicht für ihre Familie. Hartz IV braucht Nancy als Aufstockerin, um mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen.
Schulsachen sind bei Hartz IV nicht vorgesehen

Im Hartz-IV-Satz von monatlich 211 Euro für Kinder bis 14 Jahre sind laut KOS überhaupt keine Ausgaben für Schulsachen vorgesehen, für "Schreibwaren im Allgemeinen" lediglich 1,66 Euro. "Das reicht gerade mal für einen Bleistift und ein Radiergummi, aber schon nicht mehr für ein Päckchen Patronen" so Künkler.
Auch die 1,02 Euro, die Hartz IV für ein Mittagessen von Schulkindern vorsieht, sind bei weitem zu wenig. "Mit leerem Magen und ohne Schulsachen lernt es sich aber schlecht. Hartz IV raubt so Bildungschancen und macht viele Kinder zu Schulkindern zweiter Klasse", kritisiert Künkler.
Der Gesetzgeber muss handeln
1,9 Millionen Schulkinder leben zurzeit mit ihren Eltern von Hartz IV. Die KOS fordert den Gesetzgeber auf, schnell zu handeln: Die Hartz-IV-Leistungen müssten zukünftig auch die mit dem Schulbesuch verbunden Kosten abdecken. Die Leistungshöhe für Kinder sollte wieder stärker nach dem Alter gestaffelt werden und Schulkinder ab sechs Jahren einen um 20 Prozent erhöhten Satz von 253 Euro erhalten. "Damit würde übrigens nur eine Kürzung zurückgenommen" erläutert Martin Künkler: "In der alten Sozialhilfe galt für Schulkinder noch ein solcher erhöhter Satz. Erst seit Hartz IV werden Schulkinder bis 14 Jahren mit Säuglingen gleichgesetzt." Sinnvoll sei auch eine zusätzliche Einmalbeihilfe für die Schule: Danach erhielten Eltern die tatsächlich anfallenden Kosten etwa für einen Ranzen, Arbeitshefte, Stifte oder einen Taschenrechner erstattet, wenn sie entsprechende Kaufbelege vorlegen. Eine solche Beihilfe sollte auch Haushalten zustehen, deren Einkommen knapp über dem Hartz-IV-Satz liegt. "Die Ausgaben für die Schule können auch viele Arbeitnehmer mit geringem Einkommen kaum aufbringen", erläutert Künkler.

Kommunale Schulbeihilfen
Nancy Krell sucht Rat bei der Arbeitslosen-Telefonhilfe Hamburg. Doch die kann die gesetzlichen Bestimmungen auch nicht ändern. "Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist ein Antrag an das Sozial- und Grundsicherungsamt zu stellen, um eine einmalige Beihilfe zu erhalten", meint Karin Volkmann von der Arbeitslosen-Telefonhilfe. "Aber in den meisten Fällen wird das abgelehnt."

Mittlerweile haben sich über 50 Kommunen dem Problem gestellt, sind eingesprungen und gewähren zumindest übergangsweise freiwillig kommunale Schulbeihilfen. So zahlt beispielsweise der Landkreis Barnim in Brandenburg 150 Euro zur Einschulung, und die Stadt Oldenburg erstattet bis zu 100 Euro pro Kind und Schuljahr. WISO hat bei mehr als 100 Kommunen nachgefragt, wie sie es mit kommunalen Schulbeihilfen halten. An vielen Orten gibt es Unterstützung.

Mein erster Gedanke war: Na und? Kinder sind, wie Sportwagen, ein Luxusgut. Wer sich, um sein Ego aufzublasen, einen Lamborghini zulegt, sollte sich vorher Gedanken um die Kosten machen, und mit Kindern verhält es sich genauso. Obendrein weiß man in der Regel (ha!) acht Monate vorher, daß ein Kind kommt und kann auch mal den einen oder anderen Euro zur Seite legen und muß nicht so tun, als sei das Gör plötzlich vom Himmel gefallen. Es gibt kein Recht auf Reproduktion, und wenn doch, sollte es schnellstens wieder abgeschafft werden.

Mein zweiter Gedanke war: acj, du bist ein verdammtes Arschloch. So stockdumm Vater und Mutter auch sein mögen, die jungen Menschen haben die Pflicht, sich ein bißchen Bildung verpassen zu lassen. Und wenn die Verarmungsgesetze die jungen Menschen daran hindern, diese Pflicht zu erfüllen, dann gehören diese Gesetze abgeschafft und ihren Urhebern links und rechts eine reingehaun.
Übrigens:
Eine aktuelle Nachricht, die stellvertretend für viele steht, lautete: 60 Prozent der Studierenden an deutschen Universitäten stammen aus Akademikerfamilien. 1993 waren es noch 49 Prozent.
Die Statistik habe ich aus der Jungle World, also können wir annehmen, daß sie falsch zitiert ist.
Ich frage mich aber dennoch, was dieser ganze Unfug soll. Warum reicht es den reichen Schweinen denn nicht, daß sie tonnenweise Geld haben? Warum haben die eine so fürchterlich perverse Lust daran, arme Leute noch ärmer zu machen?
Die rationale Antwort ist, daß Reichtum erst dann interessant wird, wenn der Abstand zum nächsten weniger reichen Menschen groß genug ist. Und der arme Hund darf auf gar keinen Fall jemals in die Position kommen, ein bißchen vom Reichtum für sich selbst zu beanspruchen; denn dann hätte das reiche Schwein weniger abzugreifen.
Die weniger rationale, aber plausiblere Erklärung ist, daß die herrschende Klasse inzwischen vollkommen größenwahnsinnig geworden ist. Seit spätestens 1989 gibt es nichts mehr, das ihrer Gier Grenzen setzt.
Warum sollten die Ficker sich also Gedanken darum machen, ob ein Kind armer Leute mit oder ohne Schreibzeug zur Schule kommt?
Das alles mag euch jetzt ein wenig extrem erscheinen, und wahrscheinlich habt ihr recht.
Wir können das Ganze im Jahr 2015 nochmal diskutieren - bzw. können wir nicht!
Kinderkriegen ist kein absolutes Recht und Redefreiheit auch nicht, und das werden wir noch zu spüren bekommen.
Deprimierender und langweiliger Post! Finde ich noch ein lustiges Bild, das die Stimmung ein wenig hebt?
Woll, das da:

;-)

Montag, 11. August 2008

Isaac Hayes

Herr Hayes hatte einen ganz gewaltigen Schuß. Er hatte "Chef" in South Park seine Stimme verliehen und hat dann den Job hingeschmissen, nachdem sich South Park über seine alberne Religion, Scientology, lustig gemacht hat. Interessanterwese hatte er überhaupt keine Probleme damit, Christen, Juden und Mohammedanern ans Bein zu pissen; er hat erst gekündigt, als Trey Parker und Matt Stone angedeutet haben, daß L. Ron Hubbard ein vollkommen durchgeknalltes Arschloch war.
Aber wie dem auch sei, das ändert nichts daran, daß der gestern mit 65 verstorbene Herr Heyes einer der großartigsten Musiker des 20. Jahrhunderts oder vielleicht sogar aller Zeiten war.

So die eine oder andere Träne, während ihr dieses Video guckt, ist durchaus angemessen.